Kurs halten bei trüben Aussichten….
Dies las ich gerade auf der Titelseite der neuen Ausgabe der Zeitschrift „Chorzeit“ und finde den Ausdruck sehr treffend sowohl für die aktuelle Gesamtsituation, als auch explizit für die weltweite Chorszene. Kurs halten bei rauer See mit kleinen Lichtblicken zwar, aber ohne zu wissen, wie sich das Wetter so weiter entwickeln wird.
Durch diese stürmische See mit unerfahrenem Navigator, der seine Navigation immer wieder anpasst und alles Mögliche versucht, um uns aus diesem Sturm herauszubringen, segeln wir nun schon seit über einem Jahr.
Und ja, der Navigator macht Fehler! Es gingen schon Matrosen über Bord – unzählige Chöre und Selbständige haben schon aufgegeben – aber die, die noch da sind, zeigen Durchhaltevermögen, segeln mit klaren Ziel durch diese rauen Zeiten und mit der festen Überzeugung, dass das Wetter wieder besser wird.
Hast du nicht auch das Gefühl, dass die Welt verrückt spielt? Linke und rechte Gruppen versammeln sich, demonstrieren gemeinsam, pochen auf Ihre Freiheitsrechte. Steht jedoch Freiheit in jedem Fall vor Menschenleben??? Geht es hier wirklich immer um Freiheitsrechte oder nicht oft um puren Egoismus der Beteiligten?
Ja, unsere Freiheiten sind derzeit stark eingeschränkt. Und es ist in Ordnung und wichtig, dass wir einen geschärften Blick auf jegliche Verfassungsänderungen werfen, die unser demokratischer Staat in Erwägung zieht. Jedoch schränke ich meine Freiheit temporär gerne ein, wenn dies meinen Eltern, älteren Nachbarn, Freuden, die Risikopatienten sind, das Leben rettet. Ohne WENN und ohne ABER!
Dennoch werfe ich auf alles, was unsere Bundes- und Landesregierungen tun, einen kritischen Blick, versuche auch das Unverständliche zu verstehen, versuche weiterhin Verständnis für Fehlentscheidungen zu zeigen, sofern diese rückblickend und im Kontext zu entschuldigen sind, versuche mich weiter in Geduld zu üben und nie die Hoffnung aufzugeben, dass wir aus dieser unsäglichen Pandemie wieder herauskommen. Tauschen möchte ich mit unseren PolitikerInnen nicht und hüte mich auch zu behaupten, ich könne es in allen Fällen besser.
Und die Zwischenzeit nutze ich, um zukunftsorientiert Projekte voranzutreiben, um meine Chöre, unseren Chorverband, mein Chorreiseunternehmen und auch mich bestmöglich für die Zeit aufzustellen, in der es wieder deutlich bergauf geht.
Ja, nach vorne schauen und die Zeit nutzen, ist meine Devise, anstatt in meckernder Untätigkeit zu verharren!
Und so freue ich mich, dass wieder Chorreisen angefragt werden, freue mich beim Organisieren dieser Reisen, denn das macht mir Freude und bringt mir auch Vorfreude auf die Zeit, wenn wir wieder reisen können. Chorreisen geben den betreffenden Chören Ziele, sie geben ihnen viele Gründe weiter zu proben, Ziele halten Chöre zusammen.
Jetzt ist die beste Zeit, Chorreisen zu planen, Vorfreude zu schaffen, euren Chören Gemeinschaftsgefühl zu geben!
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