Wenn man auf einer Chorreise Prag bereist, dann sollte man unbedingt einen Abstecher nach Karlsbad, Marienbad oder Franzensbad im tschechischen Bäderdreieck / Kaiserwald – UNESCO Weltkulturerbe – machen – das muss man gesehen haben!
Goethe ist auch Chorreisenden immer voraus!
Egal in welche der 3 Städte man reist, man hat immer das Gefühlt, als reise man Goethe, wie an so vielen anderen schönen europäischen Orten, hinterher…. Ja, Goethe hatte bereits ein sehr gutes Gespür dafür, was man gesehen haben sollte!
Wer Gründerzeitarchitektur liebt, dem empfehle ich diese Reiseziele ganz besonders. Man taucht dort ein in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem Unterschied, dass sich Karlsbad, der größte der drei Kurorte, heute mit Sicherheit in einer wesentlich größeren Farbenpracht präsentiert.
Marienbad bietet die meisten Heilquellen der Tschechischen Republik
Maxim-Gorki-Kolonnade Marienbad
Prag bereiste ich einst noch zu Ostblockzeiten mit dem Landesjugendchor Rheinland-Pfalz und kam damals sehr beeindruckt nach Hause. Jedoch war die tschechische Hauptstadt nicht im Entferntesten in einem solch guten Zustand, wie ich nun das Bäderdreieck vorfand. Die Gründe dafür sind bekannt.
Wir starteten mit der mittleren der 3 Städte – Marienbad. Bestens untergebracht waren wir im Hotel Patriot, einem Jugendstilbau mit hervorragender Küche und sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Marienbad erscheint wie ein riesiger Park mit beindruckenden Bauten und hat die meisten Heilquellen der 3 Bäderorte. Bekannt ist die Singende Fontäne, ein Springbrunnen, der zu bestimmten Zeiten ein musikalisch untermaltes Wasserspiel zeigt. Sie befindet sich auf der 180 Meter langen Maxim-Gorki-Kolonnade, der längsten in der Tschechischen Republik und dem Wahrzeichen der Stadt. Die Stadt hat nicht nur Kurgästen etwas zu bieten, sondern auch Wintersportlern und Golfern mit Skilift und Golfhotel. Ganz zu schweigen von der schönen Umgebung. Bestaunt haben wir auf unserer Reise auch das 1975 erbaute Jagdhotel Kladská, 8 km von Marienbad entfernt, wunderschön in einer Lichtung mit Moorlandschaft und See gelegen.
Die gelbe Stadt Franzensbad
Franzensbad
Franzensbad ist für mich seit meinem Besuch „die gelbe Stadt“, da fast alle Gründerbauten in gelbem Farbton gestrichen wurden. Der kleinste der drei Bäderorte bietet ebenfalls beeindruckende Bäderarchitektur.
Karlsbad, eine Mekka für Gründerzeitarchitektur mit 5 einzigartigen Kolonnaden
In Karlsbad (Karlovy Vary) hielten wir uns 2 Tage auf und kam aus dem Staunen nicht heraus. Auch in dieser Stadt lohnt es sich nicht, Kamera oder Handy in der Tasche zu verstauen, da ein Fotomotiv das nächste jagt. In Karlsbad kamen wir im zentral gelegenen Boutique Hotel CORSO unter, ebenfalls mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Von dort aus erkundeten wir die Stadt 2 Tage lang zu Fuß.
Die Mühlbrunnenkolonnade ist die beeindruckendste der 5 Kolonnaden in Karlsbad. Die russisch-orthodoxe Kirche erinnert mit ihrer Außenfassade an Disneyland, Hotels, Herbergen beindrucken oft mit 5 Stockwerken, gleich mehreren Türmchen und opulenten Stuckarbeiten. Die Stadt entwickelte sich hauptsächlich in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und man hat noch heute den Eindruck, als hätte es zu jener Zeit einen Wettbewerb der Architekten und Bauherren gegeben, mit dem Ziel sich jedes Mal erneut zu übertreffen…..
Mühlbrunnenkolonnade Russisch-Orthodoxe Kirche Karlsbad
Gründerzeitstraße in Karlsbad
Vom Aussichtsturm Diana, den man mit einer Seilbahn erreicht, hat man einen großartigen Blick über die Stadt. Auch im Flussbett der Teplá, die durch Karlsbad fließt, gibt es ein interessante Fotomotiv: Auf den Felsen im Flussbett bilden sich durch Mineralquellen, die in den Fluss fließen, bunte surreal anmutende Ablagerungen.
Hervorragend gegessen haben wir im Tusculum restaurant, Sadová 31. Essen und Service waren erstklassig!
Das Bäderdreieck als Filmkulisse für James Bond
Kaiserbad Karlsbad
Das von 1893-1895 erbaute und geradezu majestätische anmutende Kaiserbad soll nach 3-jähriger Renovierungszeit dieses Jahr fertiggestellt werden. Nicht nur die Fassade des Bades diente als Kulisse des James-Bond-Films „Casino Royale“, sondern auch der nahegelegene Marktplatz der Stadt Loket mit gleichnamiger Burg, den wir auf der Rückreise besichtigten.
Bayreuth lag auf dem Weg und so statteten wir auch dieser interessanten Stadt noch einen Besuch ab, gerade richtig, um uns in einem Café auf dem zentralen Markplatz für die weitere Heimreise zu stärken.
Unerwartet stand ich vor dem alten ehrwürdigen Firmensitz der Pianomanufaktur „Steingräber & Söhne“, dem seit 1871 bereits in 6. Generation geführten Familienunternehmen. Und das Festspielhaus erinnerte mich daran, dass dort noch ein Besuch aussteht….
Steingräber & Söhne Festspielhaus Bayreuth
Reisen und Musik sind für mich eine perfekte Symbiose, die ich als Reiseveranstalterin von Chorreisen perfekt umsetzen kann! Und immer wieder bewahrheitet sich mein Motto: „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“.
#chorkultours #chorreisen