….das hört man seit Corona fortlaufend in den Medien. Chöre während Corona seien Hotspots zur Verbreitung des Virus. Nichts sei gefährlicher als Singen. Singen wird seit Monaten regelrecht „verteufelt“! Wie sieht denn nun die Realität aus?
Da gab es Geschichten von Chören in den USA, in Berlin, von Gottesdiensten in Deutschland, während welchen sich viele Menschen angeblich durch Singen angesteckt hätten. War es denn wirklich das Singen alleine? Drängt sich da nicht der Gedanke auf, dass diese Ansteckungen nicht primär durch Singen entstanden, sondern das miteinander sprechen die gleichen Auswirkungen hatte? Was passierte während der Probenpausen, vor der Probe, nach der Probe, wurde da ausreichend Abstand gehalten?
Seit Juni darf in fast allen Bundesländern wieder outdoor und im Innenraum geprobt werden. Ohne Maske meist aber unter Einhaltung der verschiedenen Hygieneverordnungen. Diese sind von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich. Da darf der eine Chor nur mit einem Seitenabstand von 3m proben, der andere mit 1,50, bei dem einen Chor muss ein Abstand nach vorne von 6 Metern eingehalten werden, in einem anderen Bundesland viel weniger. Klare wissenschaftliche Ergebnisse liegen noch immer nicht vor. Aber unverständlich sind diese unterschiedlichen Regelungen dennoch.
Eines haben jedoch alle Bundesländer seitdem gemeinsam: Es gab nicht eine einzige Ansteckung durch Corona während einer Chorprobe!! Bedenkt man, wie in der Presse auf dem „Singen“ rumgehauen wurde, ist das sehr erstaunlich. Beim Thema „Urlaub“ gab es unglaublich viele und nicht nachvollziehbare Lockerungen, beim Thema „Chor“ geben sich die Landesregierungen fast alle weiterhin bedeckt. Mittlerweile habe ich persönlich fast das Gefühl, dass Menschen momentan nirgendwo außer Haus sicherer sind, als in einer Chorprobe, während der die Hygieneverordnung eingehalten wird.
Wie gefährlich ist denn nun das Singen wirklich? Wahrscheinlich genauso gefährlich oder ungefährlich, wie Ansammlungen von Menschen an anderen Orten, abhängig davon, wie viel Abstand gehalten wird.
Und so ist unbedingt die Zeit gekommen, für weitere Verbesserungen zu kämpfen, damit Chorsängerinnen und Chorsänger wieder mit Zuversicht in die Zukunft schauen können!
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